Der Plan war simple. Ab nächsten Sonntag will ich mal eine Woche Urlaub in Georgien machen. Hast du schon einmal Gott lachen gehört? Nein? Dann mache einen Plan….
Eigentlich wollte ich dort schon längst gewesen sein. Ursprünglich war diese Reise schon für letztes Jahr gebucht. Damals hat mir zu einen die CoViD-19 Pandemie einen Strich durch die Rechnung gemacht und zum anderen ist dann noch der Armenien- und Aserbaidschankonflikt aufgetreten. Dieses Jahr sollte es nun endlich klappen.Probleme gibt es viele, aber mit einer vernünftigen Planung kann man Problemen entgegenwirken. Und immer wieder lacht Gott!
Mache einen Plan und immer wieder lacht Gott!
Die Vorbereitungen waren vielfältig und es galt einige Probleme aus dem Weg zu räumen:
1. CoViD-19 Impfung
Da ich viel und gerne Reise stellte sich diese Frage für mich überhaupt nicht. Mir war klar, dass es ohne Impfung nicht geht. Ich bin schon seit längerem voll geimpft. Von daher also: kein Problem!
2. CoViD-19 Gefährungslage
Auch wenn die Fallzahlen gegenwärtig in Georgien wieder etwas angestiegen sind: Für mich ist hier noch alles im grünen Bereich. Zwar wird Georgien von der Bundesregierung wieder als Risikogebiet geführt, aber insgesamt fühle ich mich der reinen Zahlen nach dort sicherer als in Deutschland.
Der obligatorische Check der Einreforlumarien ist für mich schon fast ins Blut übergangen. War ich doch dieses jahr schon auf La Palma, mehrfach in Polen, in der Ukraine, in Moldavien und sogar in einem Land welches es offiziell gar nicht gibt: Transnistrien.
Planung heißt Probleme aus dem Weg zu räumen
Ich checke auch regelmäßig die Einreisebestimmungen für Taiwan, denn ich will so schnell wie möglich meine Freundin wiedersehen. Seit mehr als eineinhalb Jahren führen wir nun eine ausschließliche Videocall-Beziehung. Aber leider schottet sich Taiwan seit Beginn der Pandemie komplett ab und niemand weiß, wann hier wieder Lockerungen im Reiseverkehr eingeführt werden.
3. Reiseroute – Reiseländer
Für letztes Jahr war der Plan eigentlich gewesen Aserbaidschan, Armenien und Georgien zu bereisen. Die Reise war auch mit insgesamt 19 Tage ausreichend lang angesetzt um alles wichtige erkunden zu können. Das ist diesmal so nicht möglich. Neben Georgien soll es diesmal noch „nur“ Armenien werden, sofern es möglich ist. Hier gibt es aber wieder ein Problem. Dazu aber wpäter mehr.
4. Urlaubs- bzw. Arbeitsplanung
Als Freiberufler bin ich zwar relativ frei, was meine Urlaubsgestaltung angeht. Ganz ohne Abstimmung mit meinen Auftraggebern geht es aber leider auch nicht. Zum Glück waren die Anmeldezahlen bei dem Bildungsanbieter bedingt durch des berühmte Sommerloch“ rückläufig. Man konnte also hier auf mich verzichten. Also auch hier: grünes Licht!
5. Buchungen
Passende Flüge waren schnell gefunden. Das Problem: Abflug am Sonntag Abend ab Memmingen im Allgäu. Das ist so ziemlich das andere Ende der Deutschlandkarte. Aber egal: Ich denke mir also, für was gibt es denn die Bahn. Ich bin schon lange nicht mehr mit dem Zug gereist. Sogar meine BahnCard habe ich nach pandemiebedingten Nichteinsatz Mitte letztes Jahr geküdigt. Ein passendes Mietwagenangebot habe ich auch gefunden.
Der Weg ist das Ziel
Bei mir sieht Urlaub vor allem so aus, dass ich Land und Leute entdecken will. 14 Tage All-Inclusive im Hotel am Strand ist bei mir nicht. das halte ich höchstens 2 Tage aus. Ich nehme mir also ein Fahrzeug und mache mich auf den Weg durchs Land. der Weg ist also das Ziel. Einzige Einschränkung: Am Ende muss ich zum richtigen Zeitpunkt am Abflugsflughafen sein. Alles andere ergibt sich!
Für den „Zug zum Flug“ wurde ich schnell fündig. Die Überlegung, ob ich eine neue BahnCard beantragen soll oder nicht wurde schnell verneint. Es gab genügend „Spar-Angebote“. Sonntag früh um 5:30 Uhr gehts dann also los.
Der Mietwagen wurde schnell gefunden. Ausnahmsweise nicht bei meinem Vorzugsvermittler sondern bei dem deutschen Vermittler „mietwagen-billiger.de“. Im Gegensatz zu vielen anderen Vermittlerportalen wurde hier unter bestimmten Bedingungen ein Grenzübertritt nach Armenien erlaubt. Wir erinnern uns: Armenien sollte schon mit dabei sein. Die Bedingungen lautet: Grenzübertritt ist nur mit einen 4×4 Jeep oder Van erlaubt und es fällt eine zusätzliche Gebühr i.H.v. 80 US$ an. An und für sich also kein Problem.
Eine Bahnfahrt die ist lustig, eine Bahnfahrt die ist schön…
Doch ein dickes Problem: Trotz anderslautender Mietbedungen durch mietwagen-billiger.de hat der Vermieter in Georgien dann den Grenzübertritt doch abgelehnt. Angeblich war es bei diesem Vermieter noch nie möglich gewesen, nach Armenien überzufahren. Elena vom Vermieterbüro, mit der ich zahlreiche eMails austauschte war zwar sehr nett, aber letztlich konnte sie mir kein entsprechendes Angebot bieten. Also musste ich die Alternativen prüfen. Was da heraus kam war nicht so schön: Seit dem Armenien-Aserbaidschan-Konflikt habe so gut wie alle Anbieter eine Ausreise nach Armenien aus ihren Mietbedingungen gestrichen. Ich habe nur einen Anbieter gefunden, der dies noch erlauben würde. Die Mietpreise sind allerdings so hoch, dass sich dies nicht rentiert.
Der Mietwagen bei billiger-mietwagen.de wurde also wieder storniert. So ein „großes Fahrzeug“ brauche ich nicht. Der Jeep wurde ja nur wegen des Armenien-Ausflugs gebucht. Statt dessen habe ich einen kleineren Wagen direkt beim Vermieter in Georgien gebucht. Komischerweise wurde mir die ganzen Wagen des Vermieters bei keinem Vermittler angezeigt. Wenn ich jetzt also noch nach Armenien rüber möchte brauche ich noch eine Alternative. Vielleicht mit dem Zug oder dem Bus und dann in Armenien für einen Tag ein anderes Fahrzeug mieten.
Apropros Zug, da war ja noch was. Die Lokführer streiken mal wieder in Deutschland. Gut, zu Streiken ist ein gutes Recht, was natürlich jedem zusteht. Aber dieser Streik fällt ausgerechnet in meine Reisepläne. Also wird nicht aus der Bahnfahrt. Statt dessen bin ich jetzt noch vor dem Streik schon einmal nach Nürnberg. Für was hat man denn Freunde. Von hier aus kann ich mich am Sonntag zum Flughafen Memmingen fahren lassen. Aber trotzdem: Meine ganze Planung ist schon wieder futsch und ich höre schon wieder Gott lachen.
In den Tagen vor der Abreise nach Georgien wollte ich eigentlich noch vieles schaffen. Meine To-Do-Liste ist lang. Mal sehen wie viel ich davon von unterwegs aus schaffen werde. Vermutlich nicht einmal die Hälfte. Aber was zählt ist, dass es weder Gott, noch die Bahn, die Lokführergewerkschaft oder sonst wer es geschafft hat, meinen Urlaub komplett zu canceln.
Nach dem Urlaub: kopfmithut.de
Selbstverständlich werde ich die schönsten Bilder und Impressionen der Reise auf kopfmithut.de veröffentlichen. Es wird der erste Betrag auf der Website sein. Warum? Leider sind die ganzen alten Beiträge aber nach wie vor weg. Dazu habe ich den Artikel „Neustart“ geschrieben. Dies gilt auch für kopfmithut.de.